Stromspartipps – So reduzieren Sie Stromkosten

Die Stromkosten zählen zu den größten Posten, die ein Haushalt zu tragen hat, in der Regel sogar noch vor den Abschlagszahlungen für Zentral- oder Fernwärme. Die meisten Verbraucher müssen zum Jahresabschluss bei den Stromkosten sogar noch nachlegen.

Etwaige Preisbindungen der Versorger schützen zwar vor kurzfristigen Strompreiserhöhungen, der weitaus relevantere Posten ist und bleibt aber nach wie vor der eigene Stromverbrauch in Kilowattstunden. Der ist besonders auch in Hinblick auf die bevorstehende Energiewende relevant, denn es ist davon auszugehen, dass die Kilowattstunde auch weiterhin im Grundpreis steigen wird. Wer sich bereits jetzt mit dem Thema Stromsparen auseinandersetzt, der spart nicht nur unmittelbar, sondern ist auch für die Energiewende bereits jetzt gut gewappnet.

Stromfresser kennen und richtig mit ihnen umgehen

Die weitläufige Annahme, der Kühlschrank sei der größte Stromfresser im Haushalt, trifft nur teilweise zu; bezieht man sich rein auf die Kühlleistung des Kühlfachs, dann liegt der Kühlschrank sogar nur auf Platz vier der größten Stromverbraucher. Erst, wenn man auch das Gefrierfach mit hinzurechnet, wandert der Kühlschrank auf Platz 1, allerdings auch nur dann, wenn man nicht zufällig von Zuhause aus arbeitet. Ist das der Fall, dann liegen sich Homeoffice und Kühl-/ Gefrierkombi relativ gleichauf. Dazwischen liegen der Fernseher auf Platz 2 und, falls vorhanden, die elektrische Warmwasseraufbereitung.

Tatsächlich auf Platz 5 liegt bereits die Lichtversorgung, gefolgt vom Herd, erst im Anschluss steht der Wäschetrockner und die Spülmaschine. Schlusslicht stellt die Waschmaschine, gefolgt von Küchengeräten. Die Reihenfolge variiert natürlich je nach Haushalt, Energieeffizienzklasse und Verbrauchsmoral, der Abstand zwischen dem Licht auf Platz 5 und der Waschmaschine liegt allerdings bei gut 5 % des Gesamtverbrauchs, während die ersten vier Plätze jeweils zwischen 10 und knapp über 14 % liegen, zusammen also bereits fast die Hälfte des Gesamtstromverbrauchs unserer Haushalts ausmachen. Lichtversorgung liegt mit rund 9,7 % nur knapp darunter, ebenso das Kochen mit 9%. Fällt eine elektrische Warmwasseraufbereitung weg, dann stellen PC und Co., der Fernseher, der Wäschetrockner, Licht und Kochen gemeinsam rund 54% der monatlichen Stromkosten.

Es erklärt sich also von selbst, dass besonders bei diesen Geräten angesetzt werden muss, wenn Strom gespart werden soll.

Aktiver und passiver Stromverbrauch

Auf einen Teil unserer Stromfresser haben wir nur bedingt Einfluss. Der Kühlschrank spart in erster Linie durch seine Energieeffizienz, alte Geräte mit Klasse B oder gar schlechter sollten daher gegen solche mit mindestens A++ ausgetauscht werden. Das trifft auch auf Waschmaschine und Trockner zu. Moderne LED-Fernseher sind im Verbrauch bereits unglaublich niedrig (im Vergleich zum guten alten Röhrenfernseher), sie fressen dafür im Stand-by Modus. Ebenso DVD-Player und Stereoanlagen. Hier kann das klassische Steckerziehen aktiv beim Stromsparen helfen.

Ähnlich verhält es sich mit dem PC, wobei hier der Energiesparmodus immer noch besser ist, als den Rechner unbenutzt einfach weiterlaufen zu lassen. Ein Leistungsstarker Gaming-PC verbraucht bei durchschnittlichem Gebrauch im Jahr bis zu 200 Euro, Laptops hingegen rund 2/3 weniger. Wer kann, sollte also sogar auf einen Laptop umstellen. Doch auch hier gilt: Klappe zu ist nicht gleich Affe tot – der mobile PC verbraucht auch hier weiter Strom und sogar dann, wenn er eigentlich ausgeschaltet ist, aber weiterhin am Netz hängt.

Einen aktiven Stromverbrauch finden wir auch beim Kochen. Grundsätzlich sind Induktionsfelder zwar sparsamer als bspw. Cerankochfelder, gerade Kleinigkeiten aber, wie beispielsweise das Nudelwasser auf Betriebstemperatur zu bringen, kosten erheblich weniger, wenn wir es vorher mit dem Wasserkochen aufheizen.

Wäschetrockner müssen im Sommer ebenfalls nicht unbedingt genutzt werden, wenn es die Möglichkeit gibt, seine Wäsche aufzuhängen.

Alltägliche Stromspartipps

Wir vergessen sie gerne: Ladegeräte von Handy, Laptop, Tablet und Co. akkubetriebene Geräte sind praktisch und verbrauchen nur Strom, wenn man sie gerade auflädt. Fast. Denn vergisst man, das Ladegerät im Anschluss aus der Steckdose zu ziehen, findet ein passiver und völlig unnötiger Stromverbrauch der sogenannten Kleinakkugeräte statt. Dieser liegt bei ca. 2 Watt. Das macht, auf´s Jahr gerechnet, bei einer täglichen Aufladung eines einzelnen Geräts (bspw. Handy) rund 5 Euro Mehrkosten aus. Pro Gerät.

Auch Energiesparlampen helfen, den Stromverbrauch drastisch zu senken – die können bis zu 80% einsparen. Eine Energiesparlampe von 16 Watt liefert fast genauso viel Licht wie eine 60-Watt-Glühbirne. Dennoch sollte nicht wahllos ausgetauscht werden, denn: die Stromersparnis tritt erst dann ein, wenn die Energiesparlampe ihre volle Leuchtkraft erreicht hat. Das dauert gerade bei günstigeren Modellen durchaus ein paar Minuten. Sie sind daher nicht für Räume mit kurzfristigem Bedarf geeignet. Flure, das WC oder auch die Abstellkammer kommen mit Energiesparlampen beim zwangsläufigen permanenten Ein- und Ausschalten oft sogar teurer. Hier können LED-Lichtquellen aushelfen, wenn die Glühbirne erst einmal vom Markt verschwunden ist.

Viele on-demand-Geräte wie Scanner und Drucker sollten nach Benutzung wieder ausgeschaltet werden, gleiches gilt für Monitore, wenn man kurzfristig einmal den Arbeitsplatz verlässt. Bildschirmschoner sollten kategorisch abgestellt werden – sie verhindern, dass der Rechner in den Energiesparmodus wechseln kann.

Eine weitere, meist völlig unnötige Verbrauchsstelle ist das Vorheizen des Backofens. Eine Tiefkühlpizza ist in 15 Minuten von alleine aufgetaut, die reine Backzeit reduziert sich dadurch um bis zu 4 Minuten, selbst ohne Vorheizen um 2 Minuten. Das Vorheizen indes dauert im Schnitt 10 Minuten. Alleine hier lassen sich also 12 – 14 Minuten Strom sparen, und das nicht zu knapp. Wer darauf verzichtet, die Backofentüre ständig zu Öffnen um zu Kontrollieren, der kann bis zu 5 Minuten vor Ende der Backzeit den Ofen auf Null stellen – die Restwärme reicht meist vollkommen aus.

Wertvolle Energie wird auch überall dort verschwendet, wo ohne Deckel gekocht wird, seien es die Kartoffeln oder das Nudelwasser.

Der Verbrauch in Singlehaushalten

Einer neuen Studie von Yello zufolge, sind männliche Singlehaushalte mit rund 52% die größeren Stromverbraucher – im Vergleich zum weiblichen Pendant. Und dennoch liegen die Männer in einigen Disziplinen deutlich vorn.

Mehr als 50% aller Frauen föhnen sich durchschnittlich 10 Minuten und länger die Haare. Dem gegenüber stehen satte 80% der Männer, die ihre Haare überhaupt nicht föhnen. 10 Minuten föhnen ist indes sogar so teuer wie vier Jahre tägliches Rasieren mit dem Elekrorasierer.

Bei der Unterhaltungsindustrie haben allerdings die Männer die Nase vorne – im Verbrauch. Männer zocken rund 4x mehr als Frauen, was auch nicht sonderlich überrascht. Und trotzdem: Rund 18 % aller Singlefrauen verfügen über ein TV-Gerät mit einer Diagonale von 101cm und höher. Dem gegenüber stehen nur knapp 6 % der Singlemänner.

Besser noch: Ein Großteil der Männer begnügt sich sogar mit Geräten von 60cm Bildschirmgröße oder gar weniger. Frauen verbrauchen zwar weniger, indem sie ihre Geräte seltener nutzen, dafür ist die Leistung ihrer Geräte durchschnittlich aber deutlich höher. Punktesieg für die Frauen also, rein am Stromverbrauch gemessen. Der moralische Sieger ist dennoch der genügsame Mann. Der besitzt dafür rund 1/3 mehr technischen Schnickschnack, sitzt nicht häufiger, dafür aber länger vor dem PC und surft auch länger im Internet – rund eine Stunde täglich mehr als Frauen. Für diese eine Stunde können sich Frauen dann dafür 33 Stunden lang epilieren.

Unterm Strich: Die Möglichkeiten, im Alltag Strom zu sparen, sind vielfältig und meist sogar mit wenig Aufwand verbunden. Es ist lediglich eine Frage des Bewusstseins dafür, was wir warum und wo verbrauchen, um zu erkennen, wie viel davon eigentlich völlig unnötig, und meist nur reine Bequemlichkeit ist.

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