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Wer ahnungslos und mit gutem Gewissen zum reinen Privatvergnügen im Internet Musik, Filme oder ähnliches herunterlädt kann nach einiger Zeit eine böse Überraschung erleben: Eine Abmahnung.
Und um den Schrecken dann noch zu vergrößern sowie der Sache einen amtlichen Ausdruck zu verleihen, kommt diese auch gleich von einem Anwalt. Es wird dann darin sofort unterstellt, dass die Dateien wissentlich illegal für Tauschbörsen, öffentliche kommerzielle Vorführungen oder ähnliches angeboten wurden. Dabei ist Filesharing durchaus legal.
Was ist eine Abmahnung überhaupt?
Juristische Auseinandersetzungen können auf diese Weise ohne Gerichtsverfahren beigelegt werden. Gerade beim Filesharing wird deshalb sehr viel Gebrauch von dieser Option gemacht.
Dabei wird von Anwälten behauptet sogenannte Urheberrechtsverletzungen begangen, oder gleich illegal heruntergeladen zu haben. Als sogenannter Beweis werden Ihnen dann das Datum, der Dateiname sowie die Dateigröße des von Ihnen getätigten Downloads präsentiert. In den meisten Fällen werden Sie dann noch zusätzlich aufgefordert eine sogenannte Unterlassungserklärung abzugeben. Diese liegt praktischerweise gleich dem Schreiben bei. Parallel wird Ihnen auch sofort eine Vergleichszahlung für Schadensersatz und Anwaltsgebühren in Rechnung gestellt. Diese kann sehr leicht mehrere tausend Euro betragen.
Was ist im Fall einer solchen Abmahnung zu tun?
Zwar sollte ein solches anwaltliches Schreiben ernst genommen, aber nichts überstürzt werden. Es ist dann sehr wichtig, dass Sie unbedingt die Nerven behalten, und Ruhe bewahren. Lassen Sie sich nicht durch einen evtl. unverschämten, oder fordernden Ton einschüchtern.
Auch sollten Sie auf keinen Fall sofort mit dem betreffenden Anwalt Kontakt aufnehmen. Weder schriftlich, noch telefonisch. Ansonsten gehen Sie das Risiko ein, durch juristische Spitzfindigkeiten Ihren Verstoß beim Filesharing ungewollt einzugestehen.
Sehr oft werden Sie aufgefordert, die beigefügte Unterlassungserklärung innerhalb einer sehr kurzen Frist unterschrieben zurückzusenden. Damit soll erreicht werden, dass Ihnen keine Zeit bleibt um den Sachverhalt zu prüfen, bzw. einfach unterschreiben um dann Ihre Ruhe zu haben. Tun Sie das auf keinen Fall. Sie gestehen ansonsten unwiderruflich Ihre Schuld ein, und verpflichten sich zur Zahlung der geforderten Summe. Diese kann bis zu 5.000 Euro betragen.
Wer kann jetzt noch helfen?
Wem eine Abmahnung wegen illegalem Filesharing, oder ähnlicher Vorwürfe ins Haus geflattert ist, sollte unbedingt juristische Beratung in Anspruch nehmen. Dazu können Sie einen Rechtsanwalt konsultieren. Dieser sollte sich mit Internet, Abmahnung, Filesharing, sowie Unterlassungsklagen auskennen. Ein Fachanwalt für Scheidungsrecht z.B. wäre kaum der geeignete Ansprechpartner für Sie.
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Gestellte Schadenersatzforderungen an Sie, sowie die beigefügte Unterlassungserklärung werden erst sorgfältig auf ihre Hieb,- und Stichfestigkeit überprüft. Manche Kanzlei hat schon durch das Auftreten dieser Berater seine überzogenen Forderungen zurückgezogen, bzw. komplett auf eine Zahlung, sowie Unterschrift der Unterlassungserklärung verzichtet.
Trotzdem sollte vermieden werden, überhaupt in eine solche Lage zu geraten.
Wie kann man sich gegen eine solche Abmahnung schützen?
- Filesharing ist legal, solange Sie die Dateien nur für den privaten Zweck verwenden. Bieten Sie keine aus dem Internet heruntergeladenen Files bei Tauschbörsen an. Damit würden Sie glatt gegen das Urheberrecht verstoßen.
- Bei Tauschbörsen fällt es schwer nachzuvollziehen, ob diese Datei jetzt legal oder illegal dort gelandet ist.
- Als Faustregel sollten Sie vielleicht beherzigen, dass Inhalte, für die Sie an bei Anderen im Netz bezahlen müssen, fast immer illegalem Ursprungs sind.
- Verschlüsseln Sie Ihr W-LAN gegen unbefugten Zugriff. Sie haften auch, wenn Ihr Nachbar illegal Ihr unverschlüsseltes W-LAN nutzt. Deshalb W-LAN unbedingt mit WPA verschlüsseln.
