Es war nur eine Frage der Zeit, bis der gute, alte Desktop-Computer in Gestalt der internetfähigen LED-Fernseher von seiner Vormachtstellung als familientaugliche Multimediazentrale abgelöst wurde. Der Trend begann bereits 1995, als die deutsche Traditionsmarke Loewe Opta den weltweit ersten Internetfernseher auf den Markt brachte. Diese, für damalige Zeiten bahnbrechende Technologie, findet auch heute noch ihre Anwendung bei den Herstellermarken, die sich in der Smart TV Alliance zusammengeschlossen haben. Fernseher & Internet sind längst mehr geworden, als nur eine Freizeitbeschäftigung für Computerfreaks, geschweige denn ausschließlich dem Premiumsegment teurer Flachbildfernseher vorbehalten.
Das Wichtigste aus dem Internet vom Fernsehsessel genießen
Die aktuell auf dem Markt erhältlichen Geräte verbinden sich schon beim ersten Sendersuchlauf zu Hause per Ethernet und installieren den erforderlichen Rückkanal mit den Herstellern und Fernsehanstalten. Mit an Bord befindet sich ein WLAN-Modul, das für den HbbTV-Empfang sorgt und den Fernseher mit dem vorhandenen Netzwerkrouter im Haus verbindet. Der neue digitale Glücksbringer sorgt nicht nur für eine Vielzahl raffinierter, technischer Features, sondern schickt auch den traditionellen Videotext in den wohlverdienten Ruhestand. Per „Red Button“ auf seiner Fernbedienung, kann sich der Zuschauer nun interaktiv in seine beliebtesten Fernsehsendungen einmischen, Zusatzangebote und weitergehende Informationen abrufen, seinen persönlichen Programm-Guide konfigurieren und Vieles mehr. Ihre volle Bandbreite an Home-Entertainment für die gesamte Familie bieten die Fernseher bei aktiviertem Smart-TV. Die Einrichtung per Fernbedienung ist kinderleicht und selbst für weniger technikaffine Benutzer innerhalb von Minuten erfolgreich abgeschlossen. Ähnlich wie von Tablets oder Smartphones bekannt, besteht die Benutzeroberfläche beim Smart-TV aus sogenannten Apps, die vom Zuschauer in der Regel kostenfrei genutzt werden können. Diese Programme lassen sich, wie bei der Senderwahl am Fernseher, in persönlichen Favoritenlisten abspeichern. Bei vielen Geräten können sich die Nutzer sogar eine personalisierte Startseite einrichten. Das Angebot ist je nach Herstellermarke unterschiedlich und lässt sich über die traditionelle Fernbedienung oder über eine optional erhältliche Bluetooth-Tastatur, wahlweise auch mit Maus, aufrufen.
Apps für multimediales Freizeitvergnügen am Fernseher
Auf neuen Fernsehgeräten befindet sich bereits ab Werk eine üppige Grundausstattung an vorinstallierten Anwendungen. Dazu gehören je nach Herstellermarke unter anderem:
- Internetbrowser in einer speziell für Fernseher geeigneten Variante
- Soziale Netzwerke zum Nachrichtenaustausch mit Verwandten und Freunden
- Onlinevideotheken und Mediacenter von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern
- Shopping-TV sowie Auktionsplattformen wie eBay
- Wetterinformationen für die Region, Reiseempfehlungen für die Freizeit (beispielsweise Deutsche Bahn oder TomTom für Routenplanung)
Sicherer, einfacher und noch schneller
Wie der gesamte Umgang mit dem heiklen Datenschutz ist auch das Internetfernsehen in den letzten Wochen scharf in die Kritik geraten. Vom illegalen Ausspionieren der Nutzerdaten ist die Rede, die bei aller Berechtigung aber auch zu solchen Schlussfolgerungen führen sollte, dass auch die Nutzer selbst und nicht nur beim Fernseher, noch viel verantwortungsvoller mit ihren sensiblen Daten umgehen. Erste Sendeanstalten haben ihre illegale Nutzungsmessung bereits eingestellt und die Fernsehhersteller werden künftig eine Reihe von zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen in die Produktion der Geräte einfließen lassen. Aber auch technisch rüsten die Marken unaufhaltsam auf, sei es mit schnelleren Grafikchips oder einer völlig neuen Generation von leistungsstarken Multikern-Prozessoren. Von welchem Standpunkt der Nutzer es auch sieht: Internet mit dem Fernseher ist keine Pflicht und wird vermutlich auch nie eine werden, aber riesigen Spaß macht es dennoch heute bereits und in Zukunft noch viel mehr.