Was ist beim Streichen von Holz zu beachten?

Streichen hört sich immer so einfach an, allerdings gibt es gerade beim Streichen von Holz wichtige Dinge, die beachtet werden müssen. Wer seine alten Lieblingsmöbel oder Küchen aus Holz streichen möchte, kann während des Einkaufes im Baumarkt schon mal verzweifeln. Holz streichen oder Wände streichen ist ein großer Unterschied und bedarf gewisser Grundkenntnisse.

Die Wahl des richtigen Anstrichs

Vor Beginn des Streichens muss der passende Anstrich für das Holz gewählt werden. Hier gibt es zahlreiche Varianten wie wachsen, beizen, lasieren, lackieren oder ölen. Weitergehend wird hier dann noch die Anwendung im Außen- oder Innenbereich unterschieden. Zudem gibt es die Anstriche in farblos, farbig, matt, glänzend und in verschiedenen Nuancen. Die Farbe des Holzes, welches bearbeitet bzw. gestrichen wird, verändert sich auch, wenn nur ein farbloser Anstrich aufgetragen wird. In vielen Baumärkten kann man sich vorab Musterstücke ansehen, um eine Vorstellung von dem Ergebnis zu bekommen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Anstriche

Wer sein Holz mit Lack streichen will, hat die Vorteile, dass das Holz zum einen sehr gut gegen den Einfluss von Wasser geschützt wird und zum anderen lässt sich das Holz dann besonders gut reinigen. Nachteil ist allerdings, dass Lacke das Holz komplett versiegeln und dieses dann nicht mehr atmen kann. Die drei wichtigsten Lackarten sind Naturharz-, Kunstharz- und Acryllacke. Letztere sind mit Wasser verdünnbar und lösungsmittelfrei. Als Bindemittel werden bei Naturharzlacken tierische und pflanzliche Rohstoffe gebraucht. Insbesondere für Stühle, Tische und andere Oberflächen eignet sich der Kunstharzlack. Die Oberflächen werden durch den Kunstharzlack unempfindlich gegen Kratzer und Schmutz.

Die ökologischste Variante zum Streichen sind Wachs und Öl. Zum Bearbeiten von Möbeln oder Regalen empfiehlt sich Leinöl-Firnis, diese wird mit einem Terpentinersatz zu 50 Prozent verdünnt. Die bearbeiteten Möbel erhalten dann einen dezenten warmen, gelblichen Farbton. Oberflächen, die enorm beansprucht werden wie beispielsweise Fußböden, sollten hingegen am besten mit einem Hartwachsöl bearbeitet werden. Hierdurch wird ein wesentlich besserer Schutz gewährleistet.

So streicht man Holz richtig

Im ersten Schritt sollte die betreffende Holzfläche abgeschliffen werden – zu Beginn mit einem groben Schleifpapier und anschließend noch mal mit einem feinen Schleifpapier nacharbeiten. Mit einer Heißluftpistole können die alten Lackschichten sauber entfernt werden, denn die heiße Luft weicht die Lackschicht auf, diese lässt sich dann ganz leicht abziehen. Allerdings ist hier Vorsicht angesagt, denn befinden sich Kratzer im Holz, können diese nicht einfach übergestrichen werden, um sie verschwinden zu lassen. Das Gegenteil ist hier oftmals der Fall, denn durch einen Anstrich, kommen diese erst richtig stark zur Geltung. Wichtig ist, die Oberfläche des Holzes muss richtig schön glatt, fettfrei, trocken und sauber sein.

Welches Werkzeug man am besten benutzt, ist in den meisten Fällen direkt auf der Verpackung mit angegeben. Beim Arbeiten mit Lack verwendet man optimalerweise einen Pinsel. Das Holz wird dann immer in Richtung der Maserung gestrichen. Öle und Wachse können mit einem Schwamm, Lappen oder Tuch aufgetragen werden. Vor der kompletten Bearbeitung mit dem Öl oder Wachs sollte an einer unauffälligen Stelle ein Probestrich ausgeführt werden, um feststellen zu können, ob es der eigenen Vorstellung entspricht. Bei allen Varianten ist es zudem sinnvoll, den Vorgang des Streichens zwei bis drei Mal zu wiederholen. Der Farbton wird deckender und der Schutz für das Holz intensiver. Bei den Wiederholungsanstrichen ist es allerdings wichtig, dass das Holz vor jeder neuen Schicht nochmals mit einem ganz feinen Schleifpapier angeschliffen wird. Wird Öl verwendet, sollte das Holz alle ein bis zwei Jahre nachgeölt werden. So wird ein langfristiger und entsprechender Schutz für das Holz erreicht.

Auch auf die Qualität des Werkzeugs sollte Wert gelegt werden, da hochwertige Farbrollen und Pinsel viel Zeit und Ärger beim Streichen ersparen. Lasuren und Lacke werden vor ihrer Verwendung am besten mit einem Rührstab gut durchgemengt. Mittels einer Farbwanne mit Wechsel-Einsätzen wird die Arbeit mit einer Lackrolle erleichtert. Wer Acryllack zum Streichen benutzt, arbeitet optimal mit einer Flockwalze, bei einem Kunstharzlack sollte eine Schaumwalze verwendet werden. Lösungsmittelhaltige Lacke oder Farben lassen sich am besten mit einem Pinsel aus Naturborsten (Schweins- oder Chinaborsten) verstreichen. Für wasserverdünnten Acryllack hingegen sind Pinsel aus Kunsthaarborsten zu empfehlen. Für Lasuren gibt es spezielle Lasurpinsel. Alle Pinsel sollten vor dem ersten Gebrauch sorgfältig ausgewaschen werden. Anschließend streicht man mehrmals über eine raue Fläche, beispielsweise Schleifpapier, um lockere Borsten zu entfernen.

Auf die eigene Gesundheit achten

Viele Lasuren und Lacke haben gesonderte Sicherheitsregeln. Dazu gehören zum Beispiel ausreichendes Lüften oder die Arbeit ganz ins Freie zu verlegen. Wer diese Sicherheitsregeln nicht einhält, riskiert durch die aufsteigenden Dämpfe Gesundheitsschäden. Auch die Hände sollten während des Arbeitens mit den Anstrichen durch Gummihandschuhe geschützt werden.

 

About Manuela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert