Was ist der Unterschied zwischen einer gewerblichen und freiberuflichen Tätigkeit?

Die Unterschiede zwischen Freiberuflich und Gewerbe sind größer als es von meisten vermutet wird. Zu welcher Kategorie man dabei gehört, schreibt das Gesetz vor und ist letztendlich von einigen Faktoren abhängig. Die Gemeinsamkeit beider Bereiche liegt darin, dass beides selbstständig ausgeübt wird und zu Einkünften führt. Dadurch gilt es für Freiberufler zu beweisen welche Tätigkeit sie konkret ausüben. Nur dadurch können sie die Einstufung erzielen und die Vorteile für sich beanspruchen.

Definition der freiberuflichen Tätigkeit

Die Richtlinien, welche Berufsgruppen sich als Freiberufler bezeichnen können, sind durch das Gesetz klar geregelt. Dazu zählen alle Bereiche, die dem künstlerischen, medizinischen, wissenschaftlichen, erzieherischen, unterrichterischen oder schriftstellerischen Bereich zuzuordnen sind. Um dies besser verständlich zu machen, sind hierfür im Gesetz Beispiele aufgelistet. Dazu zählen Dentisten, Architekten, Heilpraktiker, Ingenieure, Wirtschaftsprüfer, Dolmetscher und ähnliche Berufsgruppen. Der Charakter der dieser Berufe beinhaltet, dass sie eine stetige Weiterbildung und eine hoch qualifizierte Arbeit voraussetzen. Die individuelle, unmittelbare und persönliche Arbeitsleistung ist ebenso eine Gemeinsamkeit dieser Berufe.

Gewerbliche Ausübung

Bei einer gewerblichen Tätigkeit wird davon ausgegangen, dass diese keine reine beratende, schöpferische, forschende oder künstlerische Tätigkeit darstellt. Sie beteiligt sich allerdings am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr. Die Rechtssprechung ist nur dann notwendig, wenn es sich um Grenzfälle handelt. Zu den Grenzfällen kann unter anderem der Werbeberater zählen, wenn der künstlerische Bereich der Arbeit überwiegt, ist eine Einstufung als Freiberufler möglich. Ganz anders kann hingegen bei einem Promotionsberater erfolgen, welcher bei der Entwicklung eines Testverfahrens für Begabungsanalysen beteiligt ist. Wenn diese Tätigkeit nicht als wissenschaftlicher Charakter angesehen wird, muss die vollständige Anmeldung als Gewerbe und nicht als Freiberufler erfolgen. In letzter Extanz spielt die Beurteilung der jeweiligen Person eine wichtige Rolle, die eventuell von einem anderen Menschen wieder anders betrachtet werden könnte.

Unterschied bei den Steuern

Der größte Unterschied zwischen Gewerbe und Freiberuf macht sich vor allem in den Steuern bemerkbar. Daher kommt es immer wieder zu Überprüfungen von Grenzfällen, da Freiberufler wesentlich besser abschneiden und unter anderem in der Gewerbesteuer sparen können. Anders sieht es allerdings bei den Gewerbetreibenden aus. Freiberufler dürfen oder müssen sich von Anfang an privat versichern. Die Sozialversicherungen werden dafür in den passenden Bereichen, wie für Anwälte und Ärzte oder Künstler. Vor allem die Sozialversicherungen für Künstler werden sehr günstig angeboten. Die Unterschiede zwischen Freiberuf und Gewerbe hat eine historischen Hintergrund, welcher bis heute bestehen bleibt. Freiberufler, allem voran Ärzte und Anwälte, verfügen über die Schweigepflicht. Wie es mittlerweile auch in anderen Berufen unverzichtbar ist, ist es ebenso bei den Freiberuflern wichtig beziehungsweise von Vorteil, wenn sie über eine Haftpflichtversicherung verfügen.

Grundlage bei der Entscheidung

Grundlegend wird davon ausgegangen, dass es sich um ein Gewerbe handelt, wenn ein Unternehmen angemeldet wird. Sollte man sich jedoch um einen Freiberufler oder eine Sparte aus dem Grenzbereich handelt, muss die Tätigkeit nachgewiesen werden, um eine Ummeldung als Freiberufler zu erzielen. Die Einstufung muss beim Finanzamt und ebenso durch die Kommune erfolgen, die die Einnahmen durch die Gewerbesteuer für die eigenen Zwecke behalten kann. Bei der Ausübung spielt die Einstufung eine zweitrangige Rolle, jedoch nicht bei einem gut laufenden Unternehmen. 

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