Bereits die Vorstellung daran blind zu sein, ist für viele Menschen eine ungeheure Vorstellung, die zeigt, dass man jeden Tag aufs Neue froh sein sollte, wenn man gesund ist und sehen kann. Noch deutlicher wird dies allerdings, wenn man einen Tag mit offenen Augen durchs Leben geht und sich noch bewusster darüber wird, wie einfach der Alltag mit einer guten Sehkraft ist. Von diesen Vorzügen können blinde und sehbehinderte Menschen nur träumen. Da diese sich an den erschwerten Alltag gewönnt haben sind sie in entsprechenden Berufen ebenso fit, wie andere Menschen auch. Diese Vorstellung kommt jedoch de Arbeitgebern nur widerwillig in den Kopf.
Blinde können Arbeiten
Es ist nicht nur so, dass blinde Menschen arbeiten können, vielmehr wollen sie es auch. Dabei muss man sich jedoch bewusst sein, dass es sich dabei um eine Behinderung handelt, die jedoch nicht zwangsläufig eine Berufsunfähigkeit mit sich bringt. Allerdings ist es auch so, dass nicht jede Arbeit ausgeübt werden kann. Mit Hilfen, wie einen Stock oder einen Hund, kann der Alltag gemeistert werden, was allerdings viel Geduld und Kraft fordert, bis man sich an die neuen Lebensumstände gewohnt hat. Arbeitsgeber sollten sich bei der Einstellungsentscheidung im Klaren darüber sein, dass die anderen Sinne durch diese Beeinträchtigung umso mehr geschärft sind. Auch die Blindenschrift kann bei der Arbeit eine Hilfe sein und das Sehen ersetzen.
Mögliche Berufe für Blinde
Die Erfahrung zeigt dass es immer Berufe sind, die von einem Blinden ausgeübt werden können. Es gibt laufend mehr Berufe, die an die Behinderung angepasst werden und mit etwas Übung ebenso von Sehbehinderten ausgeübt werden können. Daher sollte niemals nie gesagt werden, wenn es um den Berufswunsch und eine mögliche Ausübung geht. Durch eine Brailletastatur können problemlos Jobs am Computer ausgeführt werden. Um Korrekturen und Überarbeitungen vorzunehmen, bieten sich spezielle Vorlesesoftwares an, die ebenfalls auf die Bedürfnisse zugeschnitten sind. Auch die akademischen Berufe reihen sich in die Liste der Perspektiven ein. So ist es durchaus möglich, dass ein Studium gemacht und anschließend selbst Vorlesungen abgehalten werden.
Die Orientierung am Campus ist dabei Gewohnheitssache und kann schnell erlernt werden. Durch den besonderen Tastsinn können ebenfalls handwerkliche Berufe ausgeübt werden, was allerdings jedoch bei den Ausnahmen bleibt. Mit Erfahrung, Gefühl und Vertrauen in die eigenen Sinne können gefährliche Situationen umgangen werden. Wesentlich häufiger ist hingegen eine Karriere als Musiker zu beobachten, was sich durch den geschärften Tastsinn direkt anbietet. Nicht nur Musiker, sondern auch Musiklehrer können dabei eine Sehbehinderung aufweisen. Wenn auch etwas ungewöhnlicher allerdings nicht unmöglich ist eine Karriere als Autor. Durch Software mit Spracherkennung oder einer Brailletastatur und einer Vorlesesoftware kann Gedanken und Gedankenfolgen zu einem schlüssigen Text ausgearbeitet werden. Da es dazu allerdings gehört, dass man einen Auftraggeber hat, bietet sich lediglich der Job als Texter oder freier Autor an.
Die zusätzlichen Ausgaben, die durch einen Blinden an der Arbeitsstelle entstehen, müssen nicht vom Arbeitgeber, sondern werden von anderen Stellen übernommen. Daher bietet sich ein Versuch durchaus an. Die setzt für Arbeitgeber und Kollegen voraus, dass diese gleichberechtigt behandelt werden, um die Barriere zu verringern.